Bevor ich ein neues Bild beginne, verbringe ich erst einmal
eine gewisse Zeit damit, mir die letzte fertig gestellte Arbeit zu betrachten.
Und wenn ich wüsste warum ich das tue, würde ich es jetzt auch erwähnen.
Aber ich denke, ich bin nicht der einzige der das tut und erspare mir folglich
unnötige und zeitraubende Fahndungen in meiner Psyche, die mich dann
letztendlich doch nicht weiterbringen würden.
Ideen für ein neues Bild habe ich mit Sicherheit genug. In etwa vergleichbar
mit der Menge der Berufswünsche eines kleinen Rackers im Kindergartenalter,
nachdem man ihm die Frage gestellt hat, ob er später mal Doktor oder
Astronaut werden will…! Oftmals ist es jedoch so, dass sich bei der
Recherche nach Vorlagen, um meine Idee umsetzen zu können, letztendlich
ein ganz anderes Motiv entwickelt, als das, welches ich eigentlich im Kopf
hatte.
Meine Vorlagen finde ich in allen möglichen Zeitschriften, Magazinen,
Katalogen und weiß der Geier wo sonst noch. Ist mir auch völlig
schnuppe. Dort finde ich alles – na ja, fast alles –, was ich
brauchen kann. (Die Frage nach professionellen Models erübrigt sich für
mich, und abgesehen von dem mit Sicherheit nicht zu unterschätzenden
Kostenfaktor - die Tante käme ja nicht von der Wohlfahrt -, würde
mir dieser ganze Hickhack mit Terminen ausmachen, zu irgendwelchen Treffen
fahren, sonderbare Gespräche über Seriosität, meine Arbeiten
und Motivation zu führen und was weiß ich nicht noch alles, viel
zu lange dauern, und mich viel zu viel Nerven kosten.)
Nachdem ich einen Entwurf > ich arbeite nicht nach der „ Zeitverschwendungs
- massenhafte Skizzen - und unerschöpfliche mögliche Kompositionen
– Methode“ < angefertigt habe, beginne ich mit der Arbeit...